Kann ein tieferer Sinn hinter meiner Lebenskrise stecken?
Wir erleben die Welt basierend auf vergangenen Erfahrungen und Denkmustern, die unsere Persönlichkeit prägen. Davon ausgehend haben wir unsere Grenzen definiert und uns in unserer Komfortzone eingerichtet. Alles was diese vermeintliche Sicherheit in Gefahr bringen könnte wird ausgeschlossen.
Spontanität, Lebendigkeit und Entwicklung finden nicht mehr statt. Ich kenne das aus meinem Leben nur allzu gut!
Das Leben in seiner Natur ist Veränderung, Weiterentwicklung und Wandel!
Stillstand entspricht ihm nicht! Das Leben kann durch eine Krise unsere erstarrten persönlichen Konzepte korrigieren. Der Mensch wird gezwungen, eine neue
Betrachtungsweise einzunehmen und über den eigens definierten Rahmen hinauszugehen. Wir werden zu unserer eigenen Tiefe und einem authentischen Selbstausdruck geführt. Somit kann eine Lebenskrise
immer auch eine kreative Chance für Entwicklung sein und uns mit unseren unbewussten Fähigkeiten bekannt machen.
Warum komme ich immer wieder in Stress?
Ein Grund, der für mich elementar ist, liegt darin, alles was uns im Leben begegnet zu bewerten. Das ist gut, schön, angenehm, das ist schlecht, mochte ich noch nie,
lehne ich grundsätzlich ab ... Ich glaube, das kennen wir alle, mich eingeschlossen ;-)
Uns begegnet etwas im Außen und es ist, wie wenn ein Autopilot startet und es wird analysiert, beurteilt, eingeteilt und in Schubladen gesteckt. Das Ergebnis ist dann entweder Widerstand – darin war ich eine wirkliche Meisterin – oder ein Mehr-Haben-Wollen.
Beides führt zu Stress!
Wäre es auch möglich, dem Leben anders zu begegnen?
Die Achtsamkeit lehrt uns einfach nur wahrzunehmen was gerade ist, ohne die Dinge verändern zu wollen, ohne aufgrund vergangener Erfahrungen eine
Story daraus zu spinnen. Damit bleibe ich in einer neutralen Haltung und kann beobachten ohne mich mit den Dingen zu identifizieren.
Für mich war ein erster essentieller Schritt auf meinem Weg zu erkennen, dass ich meine Angst aus meiner inneren Präsenz heraus beobachten kann, d.h. was ich beobachten kann, kann ich nicht sein. Angst ist ein Gefühl das ich habe, aber nicht bin!
Gefühle entstehen durch vorangegangene Gedanken und zeigen sich in Körpersymptomen. Bleibe ich achtsam und präsent, d.h. im Hier und Jetzt, kann ich die Perspektive des Beobachters einnehmen und eine neue Beziehung zu meinen unerwünschten Erfahrungen kultivieren, die in Akzeptanz und Da-Sein-Lassen wurzelt.
Mit zunehmendem BewusstSein können wir uns dafür öffnen, dass wir mit allem verbunden sind und erkennen uns in allem was ist.
« Die einfachste Möglichkeit sich zu entspannen besteht darin,
aufzuhören die Dinge verändern zu wollen »
Prof. Jon Kabat-Zinn