Wirbelsäule
Unsere Wirbelsäule besteht aus 24 Wirbeln und 23 Bandscheiben und der Wirbelkanal, der in ihr verläuft, umschließt das Rückenmark. Das Rückenmark wiederum und das Gehirn sind Teile des zentralen Nervensystems (ZNS), eines unserer wichtigsten Körpersysteme.
Über die Nervenbahnen des ZNS steht die Wirbelsäule in Wechselwirkung zu unseren Organen und unserer Psyche. Sie ist die Säule, die uns trägt und uns durch ihre
vertikale Ausrichtung mit der Erde und dem Kosmos verbindet.
Aus feinstofflicher Sicht ist die Wirbelsäule ein Datenspeicher von limitierenden Energien, die eine Dysbalance auf allen Ebenen hervorrufen können. Die Wirbelkörper
sind dem männlichen Prinzip zugeordnet. Sie erhalten ihre Beweglichkeit über die Bandscheiben, die dem weiblichen Pol entsprechen.
Mit Ihrem Atem können Sie Ihre Wirbelsäule und die damit verbundenen Systeme klären und harmonisieren.
Bauchhirn
Es wird auch enterisches Nervensystem oder zweites Gehirn genannt.
In den letzten Jahren ist die Erforschung dieses Intelligenzzentrums, in dem ca. 100 Mio. Nervenzellen sitzen und Billionen von Bakterien, Pilzen und Viren (sog.
Mikrobiom), immer mehr in den Mittelpunkt gerückt.
Für mich ist vor allem die Frage interessant: Gibt es einen Zusammenhang zwischen unserem Bauchhirn und unserem psychischen Empfinden?
Wie wir alle wissen, kann sich unsere Stimmung auf den Magen schlagen, treffen wir Entscheidungen aus dem Bauch heraus oder wir spüren die berühmten Schmetterlinge
im Bauch. Das Bauchhirn ist so intelligent, dass es das Verhalten des Darms unabhängig vom Kopfhirn kontrollieren kann und in wenigen Augenblicken Entscheidungen trifft.
Prof. Dr. Emeran Mayer, Neurowissenschaftler, vermutet, dass „ein großer Teil unserer Emotionen wahrscheinlich von unseren Nervenzellen im Darm
beeinflusst wird.“
Quellnachweis: Marco Rado: „Integrative Neurokardiologie - Die Herz-Geist-Beziehung“, IAK GmbH –
Forum International 2012
Neue Forschungen lassen vermuten, dass durch ein ungünstiges Mikrobiom psychische Störungen (u.a. Depression, Angststörungen, Lernschwierigkeiten, Autismus, Parkinson, Demenz) begünstigt werden können.
Entsprechend der emotionalen Bewertung des Bauchhirns wird eine beträchtliche Anzahl an Neurotransmittern (chemische Botenstoffe) im Darmnervensystem
produziert. Prof. Dr. Michael D. Gershon, als "Vater der Neurogastroenterologie" bezeichnet, entdeckte, dass 95 % des Serotonins (Glückshormon) von den Gedärmen produziert
wird. Schon allein eine mentale Vorstellung kann zur Ausschüttung von Glücks- oder Stresshormonen führen.
Kopf- und Bauchhirn kommunizieren mit diesen Botenstoffen über den sog. Vagus-Nerv - der zehnte Gehirnnerv.
Der Großteil der Informationsübertragung erfolgt vom Nervensystem des Darms hin zum Gehirn und nicht umgekehrt.
Giulia Enders, deutsche Sachbuch-Autorin und Ärztin, schreibt in ihrem Buch – Darm mit Charme: „Dieser (Vagus-) Nerv ist der
wichtigste und schnellste Weg vom Darm zum Hirn. Er läuft durch das Zwerchfell, zwischen Lunge und Herz an der Speiseröhre hoch, durch den Hals bis in das Hirn. In einem Versuch an Menschen
konnte man feststellen, dass sich die Probanden wahlweise wohl fühlten oder Angst bekamen, wenn der Nerv mit bestimmten Frequenzen stimuliert wurde. Seit 2010 ist in Europa sogar eine Therapie
bei Depressionen zugelassen, die darauf beruht, den Vagus-Nerv so zu reizen, dass es den Patienten dadurch bessergeht. Der Nerv funktioniert also ein bisschen wie eine Telefonleitung zur
Kopfzentrale, über die ein Außendienstmitarbeiter seine Eindrücke mitteilt.“
Quellnachweis: Giulia Enders: „Darm mit Charme“, Ullstein Buchverlage GmbH, 18. Auflage, 2014
Stanley Rosenberg, Autor und Körpertherapeut, schreibt in seinem Buch - Der Selbstheilungsnerv: „Der Parasympathikus sorgt für Entspannung, Regeneration und
Auftanken. Im parasympathischen Nervensystem ist vor allem der vordere Ast des Vagus-Nervs gefragt, der ventrale Vagus-Ast, der Signale besonders schnell weiterleiten kann und daher eine
maßgebliche Rolle spielt für unser soziales Kommunikationssystem, für die Zugewandtheit hin zu anderen Menschen und für das Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit. Nicht selten kommt es
heutzutage aufgrund von anhaltendem Stress und chronischer Überforderung jedoch zu einer Blockierung dieser heimlichen Schaltzentrale im menschlichen Nervensystem. Ist die Funktion des ventralen
Vagus-Astes gestört, kann sich auch der Körper nicht mehr erholen, er bleibt gefangen in der Überreizung und zahlreiche Krankheiten sind die Folge.“
Quellnachweis: Stanley Rosenberg: „Der Selbstheilungsnerv“, VAK Verlags GmbH, 2. Auflage 2018
« Stress ist vermutlich einer der wichtigsten Reize, die Hirn und Darm miteinander besprechen »
Giulia Enders
Mein Fazit:
Auch wenn die Erforschung des Bauchhirns noch lange nicht ausgeschöpft ist, lässt deren Zustand neben der körperlichen auch eine nicht unerhebliche Auswirkung auf unser psychisches Empfinden vermuten.
Kopfhirn
Unser Gehirn birgt aufgrund seiner Komplexität noch viele Geheimnisse. Es unterscheidet uns von allen anderen Lebewesen auf diesem Planeten. Das Gehirn ist ein Netzwerk aus 100 Milliarden Nervenzellen (Neuronen), die durch 100 Billionen Synapsen eng verbunden sind.
Die Atemübung in Schritt 2 führt uns zu den Drüsen im Kopf. Hier möchte ich im Besonderen die Zirbeldrüse (Epiphyse) erwähnen, eine kleine und mächtige kiefernzapfenförmige Drüse in der Mitte unseres Gehirns. Sie scheint für unsere körperliche und geistige Entwicklung eine bedeutende Rolle zu spielen.
Die Zirbeldrüse ist für eine Menge wichtiger Körperfunktionen zuständig, wie zum Beispiel die Produktion des Hormons Melatonin, das wiederum den Schlaf-Wach-Rhythmus und unseren Alterungsprozess beeinflusst.
Mit zunehmendem Alter verringert sich die nächtliche Melatoninproduktion, was der Grund für zunehmende Schlafstörungen bei älterer Menschen sein kann.
Auch ein unnatürlicher Lebensrhythmus, mangelndes Sonnenlicht, die Belastung des Körpers mit Toxinen und Elektrosmok, aber auch unverarbeitete Emotionen, um nur einiges zu nennen, haben Auswirkungen auf die Aktivität der Zirbeldrüse - sie beginnt zu verkalken, zu verhärten und zu schrumpfen.
Die Zirbeldrüse besitzt Lichtrezeptoren und ihre organische Struktur ist einem Auge ähnlich.
In vielen alten Traditionen wird die Zirbeldrüse auch als Drittes bzw. Inneres Auge bezeichnet, als ein Organ für außersinnliche Wahrnehmung und ein Fenster zu
höherem Bewusstsein. Auch das Auge des Horus soll ein uraltes Symbol der Zirbeldrüse sein.
Mittlerweile stellten etliche Wissenschaftler fest, dass die Zirbeldrüse wieder aktiver wird, wenn sich unsere Gehirnwellen in einer Alpha-/Thetafrequenz befinden.
Bewusstseinszustände während der Meditation, im Traumschlaf oder in Trance können diesen Wellenbereichen zugeordnet werden.
Die klinischen Forschungen von Dr. Rick Strassman, Professor für Psychiatrie, bringen das halluzinogene Dimethyltryptamin (DMT) mit der Zirbeldrüse in
Verbindung. In seinem Buch „DMT - Das Molekül des Bewusstseins“ zeigt er auf, wie das endogen in der Zirbeldrüse gebildete DMT, auch als „Spirit Molekül“ bekannt, an Nahtod-Erfahrungen und
mystischen Erlebnissen beteiligt ist.
Der bewusste und tiefe Atem kann eine Möglichkeit darstellen, die Zirbeldrüse zu klären und zu aktivieren.
Gerald Hüther, Prof. für Neurobiologie sagt: „Das menschliche Hirn ist zeitlebens umbaufähig (neuroplastisch) und es ist nie zu spät, sich aus diesen gebahnten Mustern des eigenen Denkens, Fühlens und Handelns wieder zu lösen und wieder zu einem selbstverantwortlichen und selbstgestaltenden Subjekt zu werden und zu seinem authentischen Selbst zurückzufinden.“
Mein Fazit:
Die Regel ist aber eher, dass wir unser Denken, Fühlen und Handeln nicht reflektieren und dementsprechende biochemische Reaktionen im Gehirn freisetzen. Diese führen letztendlich zu einer festen Vernetzung im Gehirn und das Murmeltier grüßt täglich.
Herzhirn
Es wird auch intrinsisches Nervensystem oder drittes Gehirn genannt.
Dr. J. Andrew Armour, Professor der Physiologie und Biophysik, zeigte bereits 1991, dass das Herz aus einem Nervensystem
von bis zu 40.000 Neuronen besteht, die unabhängig vom Gehirn funktionieren, sich selbst regulieren, lernen und sich erinnern. Das Wissenschaftsgebiet der Neurokardiologie ist begründet auf
diesen Entdeckungen.
Quellnachweis: Dr. Joe Dispenza: „Werde übernatürlich“, KOHA-Verlag GmbH, 5. Auflage 2018, S. 238
Unser Herz erschafft das stärkste elektromagnetische Feld des Körpers, das 50 Mal stärker ist, als das des Gehirns. Dieses Feld kann mit speziellen Geräten gemessen werden. Es ist vor allem ein Informationsfeld, das alle Körperfunktionen kontrolliert, jeder einzelnen Zelle sagt, was sie zu tun hat und alle Aktivitäten und Funktionen koordiniert.
Quellnachweis: Marco Rado: „Integrative Neurokardiologie - Die
Herz-Geist-Beziehung“, IAK GmbH – Forum International 2012
Auch das Herz produziert Neurotransmitter (chemische Botenstoffe) und wesentlich mehr Informationen werden vom Herz an das Gehirn übermittelt, als umgekehrt.
Herz und Gehirn kommunizierten ebenso über den Vagus-Nerv. Die Signale laufen in den Thalamus (denken, wahrnehmen, Sprachverständnis) und dann weiter zu den
Stirnlappen (motorische Funktionen, Problemlösung) und zu einem Überlebenszentrum des Gehirns, der Amygdala im limbischen System (unser emotionales Gedächtnis).
Das bedeutet: Ein kohärentes Herz hält die Überlebenszentren unseres Gehirns in Schach, und damit ist es durchaus möglich, dass wir umso weniger stark auf
stressauslösende Faktoren im Leben reagieren, je mehr wir aus dem Herzen heraus leben.
Quellnachweis: Dr. Joe Dispenza: „Werde übernatürlich“, KOHA-Verlag GmbH, 5. Auflage 2018, S. 238
Das Herz ist der Inbegriff für LEBEN und seine Bedeutung geht über seine Funktion als körperliches Organ weit hinaus.
"...im Herzen aller Mysterien stand und steht das Herz. Und das Herz ist ein Geheimnis; der Verstand kann es nicht begreifen, so wie die Nase das Wesen des Klangs nicht erfassen kann. Das Geheimnis des Herzens kann nur mit dem Herzen verstanden werden."
Quellnachweis: Safi Nidiaye: "Die Stimme des Herzens", Bastei Lübbe Verlag, 11. Auflage 2011, S. 7
Für den griechischen Philosophen Aristoteles war das Herz das zentrale Organ und Sitz unserer Seele, unserer Lebenskraft.
Das Herz ist das Symbol für die LIEBE schlechthin.
Mein Fazit: Für mich spielt das Herz sowohl als physisches Organ, als auch als feinstofflicher Sitz unserer geistigen Wesensnatur (SELBST),
eine zentrale Rolle. Je mehr wir unser Herz offen halten können für alles, was uns im Leben begegnet, desto mehr stärken wir unsere Resilienz (seelische
Widerstandskraft) und können uns von unserem eigenen Inneren führen lassen. Ich bin überzeugt, dass uns bis heute nur ein Bruchteil von dem bekannt ist, was mit unserem Herzfeld alles möglich
ist.
Ich bin sehr fasziniert von diesen komplexen Zusammenhängen und überzeugt davon, dass wir erst am Anfang stehen, den Mensch in seiner Ganzheit (Holistik) zu verstehen.
Wie schreibt Prof. DDr. Johannes Huber, Arzt, in seinem Buch "Der Holistische Mensch" so schön:
« Wir sind mehr als die Summe unserer Organe »
Prof. DDr. Johannes Huber